Valery Strelnik, Auf der Suche nach „Wolpertinger“
Der Tag hat wie üblich mit der Verteilung der Aufgaben angefangen. Lena D. und ich haben diesmal zwei Aufgaben bekommen, eine davon war besonders interessant und ungewöhnlich. Wir mussten erfahren, was das Wort „Wolpertinger“ bedeutet, das Ding auch irgendwo in München finden und zum Beweis fotografieren.
Anfangs haben wir gedacht, dass all das sehr kompliziert wird (und das war tatsächlich nicht besonders leicht, sonst wäre es nicht so spannend), aber fast alle Münchner (mit nur einer Ausnahme), die wir angesprochen haben, waren sehr nett, freundlich, hilfsbereit und, was uns besonders beeindruckt hat, informiert. Jeder hat uns etwas Interessantes und Neues erzählt. Und in kurzer Zeit haben wir alle Informationen gesammelt.
Zuerst haben wir festgestellt, dass das Wort „Wolpertinger“ der Name von einem Tier ist, das es in der Wirklichkeit nicht gibt! Normalerweise sieht das Fabelwesen wie ein Hase mit einem Geweih aus, hat aber auch andere Gestalten. Dann haben wir erfahren, dass sich früher in den alten Gaststätten Jäger gesammelt haben, um Jagdgeschichten einander zu erzählen. Und wenn jemand angefangen hat, seine Geschichte zu übertreiben, hat dann jemand anderer gesagt: „Ja, ja, ich hab’ auch ‘nen Wolpertinger gesehen!“ Letztendlich wurde uns noch eine Sage berichtet. Laut der Sage wohnt das Tier auf dem einzelnstehenden Berg namens „Wendelstein“ und läuft die ganze Zeit nach einer bestimmten Richtung um den Berg herum, deshalb hat es verschiedene Länge der Beine. Der Wolpertinger wechselt nie die Richtung seines Laufs, sonst fällt er den Berg hinunter.
Also, wir sind durch die Stadt gegangen, haben mit den Passanten gesprochen und haben schon Vieles über das Tier erfahren, aber konnten es immer noch nicht finden. Wie kann man eigentlich ein Wesen finden, das es nicht gibt!? Schließlich hat man uns empfohlen, beim Jagdmuseum neben dem Marienplatz vorbeizugehen. Und tatsächlich, genau in dem Museum, haben wir den Wolpertinger gefunden! Natürlich nicht den richtigen, sondern seine Darstellung auf einer Postkarte, aber trotzdem ist es uns gelungen, unsere Aufgabe zu lösen. Wir haben sozusagen wirklich gut gejagt.